Firma verkaufen – Vorbereitung für optimale Verkäuflichkeit

veröffentlicht am 16.02.2017 | Jérôme Andermatt

Steht der Verkauf des eigenen Unternehmens in den nächsten Jahren an, sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Eine frühzeitige Planung und Vorbereitung hilft, den späteren Verkauf erfolgreich zu bewältigen. Verschiedene Themenschwerpunkte sind dabei äusserst wichtig.

Unternehmerwissen

Bei den meisten kleinen und mittleren Firmen ist der Inhaber im operativen Alltagsgeschäft stark eingebunden und hält allenfalls die Position des Geschäftsführers inne. Er ist oftmals eine tragende Figur im Unternehmen und verfügt über ein grosses Unternehmerwissen. Dieses Wissen ist im Zuge der Nachfolgeregelung für den Käufer von enormer Bedeutung. Damit kein Know-how Verlust entsteht, sollte der Wissenstransfer auf die wichtigsten Mitarbeiter rechtzeitig übermittelt und Unternehmensprozesse auf Papier gebracht werden. Plant ein Ein-Mann-Betrieb den Verkauf, ist das Unternehmerwissen etwas vom Zentralsten. Hier ist es besonders wichtig, dass vorhandenes Know-how schriftlich festgehalten wird und eine äusserst gute Planung der Übergangshase erfolgt. Damit wird der Nachfolgeantritt erleichtert und gibt einem Käufer mehr Sicherheit.

Geschäftszahlen

Sämtliche Bilanzen und Erfolgsrechnungen müssen lückenlos vorhanden sein und die tatsächlichen Gegebenheiten wiederspiegeln. Die meisten potenziellen Käufer interessieren sich insbesondere für die vergangenen fünf Geschäftsjahre. Bei der Analyse werden oftmals tiefergehende Fragen gestellt, worauf der Inhaber in der Lage sein sollte, diese zu beantworten. Steueroptimierte Abschlüsse hinsichtlich nicht betriebsnotwendiger respektive privater Aufwendungen sind zu bereinigen und die entsprechenden Verhältnisse korrekt darzustellen. Diese Massnahmen sind mitunter auch entscheidend für eine fundierte Unternehmensbewertung und schliesslich zur Festlegung des Verkaufspreises. Sind Verzerrungen vorhanden, kann dies einen wesentlichen Einfluss auf die Höhe des Verkaufspreises haben.

Kunden- und Lieferantenbeziehungen

Ein Nachfolger ist an langfristigen Kunden- und Lieferantenbeziehungen interessiert und möchte dadurch auch einen nachhaltig gesicherten Ertrag gewährleisten. Sollten Verträge bestehen, welche bald auslaufen oder nur mündlich vereinbart wurden, empfiehlt es sich, diese schriftlich festzuhalten und wenn möglich neu zu den bestmöglichen Konditionen zu verhandeln und entsprechend zu verlängern. Bestehen Abhängigkeiten von Kunden oder Lieferanten werden diese optimalerweise durch Ausweitung des Kunden- und Lieferantenportfolios reduziert, damit der Käufer keine Klumpenrisiken übernimmt.

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Mitarbeiter

In vielen Unternehmen gibt es Schlüsselmitarbeiter, welche idealerweise auch nach der Übernahme noch lange der Firma erhalten bleiben. Der Nachfolger möchte weiterhin mit den besten Kräften das Unternehmen weiterführen. Sollten befristete Arbeitsverhältnisse bestehen, sind diese auf eine Verlängerung zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Unter anderem sind gerade bei beratungsintensiven Dienstleistungsfirmen gute Mitarbeiter das A und O und verantwortlich für einen erfolgreichen Geschäftsgang, wobei auch der neue Nachfolger profitieren möchte.

Infrastruktur

Das Warenlager wie auch die mobilen Sachanlagen sind auf überalterte Waren oder unbrauchbare Maschinen und Einrichtungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu bereinigen. Handelsfirmen sollten ein gut unterhaltenes und betriebsnotwendiges Warenlager führen. Bei Produktionsfirmen ist mitunter ein gut funktionierender Maschinenpark wichtig, denn er stellt Mittel zum Zweck dar und beeinflusst die Produktionsaktivität des Unternehmens. Auch sollten sämtliche Büro- und Produktionsräume ein gepflegtes Erscheinungsbild aufweisen, damit ein guter Eindruck vermittelt wird. Ist der Standort für die Geschäftstätigkeit entscheidend, sollte ein bald auslaufender Mietvertrag noch vor dem Verkauf verlängert werden, um einem neuen Eigentümer Planungssicherheit zu gewährleisten.

Fundierte Vorbereitung begünstigt Transaktion

Die Berücksichtigung sämtlicher Themenschwerpunkte lassen die Verkäuflichkeit des Unternehmens steigern und ermöglichen eine optimale Verkaufsabwicklung, in welcher auch der Verkaufspreis durch die Umsetzung der Vorbereitungsmassnahmen erhöht werden kann. Die Verkäuflichkeit des Unternehmens wird jedoch auch durch weitere Themenschwerpunkte wie unter anderem Gesellschaftsform, bilanzielle oder steuerrechtliche Aspekte beeinflusst, welche ebenfalls frühzeitig einer ausführlichen Analyse unterzogen werden sollten.

Hegen auch Sie Verkaufsgedanken und möchten wissen, ob Sie für den Verkauf ausreichend gerüstet sind? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir beraten Sie gerne.

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